Kuratierte Entdeckungs-Parcours

Samuel Leuenberger

Seit 2009 leitet der Basler Kurator den Ausstellungsraum SALTS in Birsfelden, wo viele Shooting Stars der Kunstszene eine ihrer wichtigsten Ausstellungen feierten. Das Pendant Country SALTS kam 2020 dazu. Mit einer Neuausrichtung auf thematisch geladene Gruppenausstellungen begeht somit City-Country und Cyber SALTS zusammen mit Co-Kurator Benedikt Wyss neue Wege. Seit 2016 kuratiert Leuenberger den Art Basel Parcours Sektor und seit 2019 ist er Mediator der Neuen Auftraggeber in der Deutschschweiz. Er ist der diesjährige Gewinner des Alexander Clavel Preises.

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Tour Samuel Leuenberger:

Tour als Karte
→ zu Fuss: 2 h 51 min und 13.6 km
→ mit dem Velo: 58 min und 15.1 km

Am Wochenende fängt der Morgen meistens mit einem leckeren Frühstück in der Bäckerei Jetzer in der Breite an, ein Katzensprung vom SALTS in Birsfelden entfernt. Auf dem Weg dorthin kommt man am artist-run off-space Giulietta vorbei, eine alte Alfa Romeo Garage, die von drei Künstler*innen aus dem GGG Studios geführt wird. Mit grossem Schaufenster ist man dort zum Hotel Simplon eingeladen, eine Gruppenausstellung mit einer Vielfalt von Stimmen. Nach dem Frühstück geht’s zu meinen Eltern ins Gellert, wo ich mich jedes Mal erneut darüber freue, dass sich mit Galerie WILDE jemand in ein nicht-so-typisches Quartier gewagt hat. In einem industriellen Gebäude, im Hinterhof einer Wohnstrasse, entdeckt man ein wechselreiches Programm. Auf meiner roten Vespa geht’s weiter über die Wettsteinbrücke zu Weiss Falk, der Galerie mit dem guten Riecher für junge und spannende Positionen aus aller Welt. 180 Grad Kehrtwendung, und es geht Richtung Roche Areal, an der Steinskulptur von Fischli Weiss und der Wandmalerei von Remy Zaugg vorbei, bis hin zur Firma’s eigenen Institution, dem Museum Tinguely, das neben dem Lebenswerk von Jean Tinguely immer wieder für Überraschungen sorgt, wie zur Zeit mit einer Serie von Filmen von Bruce Connor. Nach dem Tinguely geht’s hop-zurück auf die Vespa und die Fahrt geht zum Kunsthaus Baselland. In den weiträumigen Flächen der Industriehalle entdeckt man die Pionierarbeiten der italienisch-brasilianischen Künstlerin Anna Maria Maiolino. Ein wahres Trouvaille. Zu guter Letzt gehts auf den Dreispitz in den gläsernen Würfel der Kunsthochschule, der TANK. Dort können wir die co-konzipierte Filmreihe ‚A Wet-run Renewal' der Kuratorin Filia Ramos geniessen. Sie ist Dozentin an der Kunsthochschule und gleichzeitig Kollegin an der Art Basel, als Kuratorin des Filmprogrammes – somit schliesst sich der Kreis für mich, bevor ich zurück zum eigenen Raum nach Birsfelden fahre.

Information

Photo: Vaughan James

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